Rückblick auf eine Woche zum Durchatmen

Wenn Ballone den Raum schmücken, Pusteblumen und Kerzen zum Ausblasen die Dekoration ergänzen, wenn fröhliches Lachen und Singen den Raum erfüllt – ja, der eine oder die andere könnte da schon an einen Kindergeburtstag denken. Geburtstag wurde denn auch tatsächlich gefeiert.
Wenn sich indes die Gemälde von Michelangelo mit der Erschaffung Adams, ein byzantinisches Mosaik aus dem 12. Jahrhundert mit dem Titel «Ruach» und ein Bild der Taube aus der Kuppel des Berliner Doms zu dieser Szenerie gesellen – dann befinden wir uns im Aufenthaltsraum unserer Rafzerfelder Seniorenferienwoche. Angeregt durch Bild, Wort und Erlebnisse spürten wir dem Thema «Luft, Atem, (Lebens-) Odem» nach. Schon Sebastian Kneipp wusste: «Wem seine Gesundheit lieb und teuer ist, biete das Mögliche auf, in reiner Luft seine Zeit zu verbringen.» Bestens aufgehoben und mit viel Fröhlichkeit und Hilfsbereitschaft umsorgt vom Team im Hotel Seebüel am schönen Davosersee, durften wir eine Woche in Abwechslung bringender Gemeinschaft verweilen. Verwöhnt zu werden mit wunderbarer Kost und nicht allein, sondern in Gemeinschaft essen zu können, war einer der vielen Highlights dieser Woche.

Wenn es hiess: «Rafzerfeld usstiige!», dann war unsere Gruppe mit den ÖV unterwegs, um an einem Anlass aus dem vielseitigen Programm teilzunehmen. Eine Kutschenfahrt durch das prächtige Sertigtal liess uns staunen über Gottes wunderbare Schöpfung. Dabei klangen auch die Gedanken aus der Andacht nach, dass auch zur Bestäubung der Blumenpracht «bewegte Luft» notwendig ist. Die Geschichte der Stadt Davos von zirka 1860 bis 1950 mit der Hochblüte seiner Sanatorien, die uns wieder mit dem Thema «Atmung» konfrontierte, das wunderbar vielseitige Alpinum, die atemberaubende Aussicht und der Einblick in das wohl berühmteste, jedoch auch elitärste Sanatorium auf der Schatzalp sowie ein Spaziergang zum Wasserfall oder auf dem «Thomas Mann-Weg» zurück nach Davos Dorf füllten einen Tag mit vielen Eindrücken. Dies alles hinderte einige «Nachteulen» nicht daran, Spielrunde um Spielrunde einzuberufen. Auch an Tagen mit weniger strukturiertem Programm ertönte immer wieder einmal ein «nei, lueg, du chasch doch na», wenn plötzlich noch viele «Unbeteiligte» beim frohen Spiel mitmischten. Der ebene Weg am beruhigenden Wasser lud zur Seeumrundung rechts- oder zur Abwechslung auch einmal linksherum, sowie zum Verweilen auf einer nahegelegenen Sitzbank ein.

Beim Morgenturnen wurden Geist und Körper in Atem gehalten und geweckt, wenn der Direktor während des Frühstücks die Morgengeschichte vorlas, herrschte atemlose Stille; dies, um danach zu schmunzeln oder eine Atempause einzulegen und den gehörten Worten einen Moment nachzusinnen. Denn ja, ja, «auch Spiegel sind nicht mehr das, was sie einmal waren».
Sie können mit dieser Aussage nichts anfangen? Ebenso wenig mit der Frage «Weisch na?», dem Ausruf «nid scho wider e Lischte!», «zelle da inne, ich gibs uf!», oder auch «D Nummere 17 – ah nei, doch s 5i» oder der Frage «isch es jetzt am 9i oder am viertelab»? Und wieso wird über unsere Rückreise in einem Atemzug mit «den Grashoppers» gesprochen?
Ich bin überzeugt: So hilfsbereit und fürsorglich, wie die Teilnehmenden auch in ungeplanten und nicht vorhersehbaren Situationen im Umgang miteinander waren, so motiviert werden sie auch sein, die Rätsel, die sich hinter diesen Begriffen verstecken, für Sie zu lüften.

Fragen Sie ruhig nach… und noch besser: Kommen Sie im nächsten Jahr gleich selbst mit und erleben Sie eine Woche zum Durchatmen und Geniessen.

Für das Team 2024 mit Barbara Erdmann, Beat Frefel (beide Pfarramt Buchberg-Rüdlingen) und Christine Lässig (Spitex am Rhein)
Monika Strobel (Sozialdiakonin Eglisau)

Vortrag vor herrlicher Bergkulisse.

Warten auf den Bus.

Gruppenbild.

Fein gegessen.

Wie früher…

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