An einem grauen Herbsttag, dem 7. November 2024, stand eine weitere Seniorenfahrt auf dem Programm der reformierten Kirche Glattfelden. Um 13 Uhr – gerade knapp pünktlich traf auch noch der letzte Fahrer ein – versammelte sich die Gruppe Seniorinnen und Senioren bei der Kirche für den Ausflug zur Betriebsbesichtigung der Firma «Rimuss & Strada Wein AG» in Hallau.
Der Name «Rimuss» ist in der ganzen Schweiz bekannt und wird häufig auch als Synonym für «süsses Partygetränk für Kinder» gebraucht. Der naturreine, alkoholfreie Traubensaft, der seit 1945 von Jakob Rahm produziert wurde, erfuhr 1954 eine entscheidende Weiterentwicklung: Emil Rahm pröbelte im Keller an der Produktion eines alkoholfreien «Mousseux» und brachte den ersten «Rimuss» auf den Markt. Wenn die Werbung 1960 noch auf Kinder ausgerichtet war, kamen bald andere Zielgruppen in den Fokus. Heute ist das Sortiment sehr breit, und die Bewertungen «süss und für Kinder» gilt schon lange nicht mehr.
Davon konnte sich die Gruppe aus Glattfelden schon kurz nach dem Eintreffen im firmeneigenen Besucherzentrum in Hallau selber überzeugen. Nach einer kurzen Begrüssung durch unseren Gastgeber, Herrn Bösch, sahen wir einen Film zur Geschichte des Weinbaus in Hallau und der Firma «Rimuss». Sogleich konnten wir zwei Produkte verköstigen und feststellen, dass die süsse Geschmacksrichtung, die von den klassischen Kinderparty-Sorten bekannt ist, eben nicht mehr überall dominierte, sondern erfrischende und ausgewogene Produkte zur Auswahl stehen. Herr Bösch, selber passionierter Winzer in Hallau, konnte uns mit seiner Erfahrung und Fachwissen viele Fakten und Interessantes weitergeben – nicht nur zu den einzelnen Produkten, sondern auch über das Terroir und den Weinbau im Allgemeinen.
Als nächster Programmpunkt stand eine Führung durch das Betriebsgelände auf der Agenda. Das Unwetter vom 2. August 2024 hatte die Firma und die umliegenden Unternehmen schwer getroffen. Keller wurden überflutet, Installationen beschädigt und ein Teil der Produktion vernichtet. Die Renovationsarbeiten dauern an, und ein Teil der Anlage im Kellergeschoss ist noch nicht in Betrieb. Auch hier erfuhren wir viel Wissenswertes über die verschiedenen Prozesse bei der Herstellung von Wein. Wir sahen, wie die Firma über die Jahre gewachsen ist und moderne Technologien eingeführt hat.
Zurück im Degustationsraum konnten wir nochmals verschiedene Rimuss-Produkte probieren und hatten bei einem guten Zvieri auch Zeit, zu plaudern und uns über das Gesehene und Erlebte auszutauschen.
Einige nutzten die Chance, Produkte direkt ab Fabrik einzukaufen und mitzunehmen – vor allem auch solche überraschend und gut schmeckende Erzeugnisse, die bei den üblichen Grossverteilen nicht im Sortiment zu finden sind. Alle wurden mit einem kleinen «Give-away» dankend verabschiedet.
Wir danken Claudia Lee für die Idee und Organisation des Ausflugs ganz herzlich und freuen uns auf die nächste Seniorenreise im Frühsommer 2025.
Für die Kirchenpflege,
Jürg Ledermann
Die Gläser standen für uns im Besucherzentrum für eine erste Degustation bereit.
Herr Bösch zeigte uns Aufnahmen der Situation nach dem Unwetter vom 2. August.
Installationen wie dieser Tank im Kellergeschoss wurden schwer beschädigt.
Diese Flaschen sind in der Abfüllanlage gerade mit einem Korken, einem metallischen Körbchen und einer roten Kappe versehen worden. Nun werden sie zur Etikettierung befördert.
Ein Roboter-Palettrolli lädt ein Palette mit Weinkisten selbständig auf und transportiert sie ins Warenlager.
Die Glattfelder Gruppe im Degustationsraum beim Zvieri und Probieren verschiedener Rimuss-Sorten.
Zum Abschied wartete ein «Give-away» mit zwei Sorten Rimuss.